österreichischer Grafiker und Schriftsteller; Mitarbeiter des Simplizissimus; Zeichner des Fantastischen, Traumhaften, Mächtigen und Grausigen, aber auch des Drastisch-Komischen; gilt als einer der großen Zeichner des 20. Jahrhunderts; literar. Werke u. a.: "Die andere Seite", "Nüchterne Balladen"
* 10. April 1877 Leitmeritz/Böhmen
† 20. August 1959 b. Wernstein
Wirken
Alfred Kubin wurde am 10. April 1877 in Leitmeritz in Böhmen als Sohn eines österreichischen Offiziers geboren. Seine Mutter starb früh an der Schwindsucht. K. besuchte die Lateinschule, wurde aber bald, da er sonst ein schlechter Schüler war, jedoch schon damals grosse zeichnerische Begabung erkennen ließ, zu einem entfernten Verwandten, einem Fotografen, in die Lehre gegeben. Aber auch dieser Versuch, ihn etwas lernen zu lassen, misslang. Nach einem Nervenzusammenbruch, der ihn beinahe zum Selbstmord geführt hätte, floh K. aus Klagenfurt und stellte sich in Graz als gemeiner Soldat beim Militär. Nach 18 Tagen beendete eine Krankheit seine Dienstzeit. Von Freundesseite beeinflusst, entschloß sich der Vater endlich 1898, den Sohn zuerst die Kunstgewerbeschule Salzburg, dann die Kunstakademie München besuchen zu lassen. K. wurde hier ein Schüler von Schmid-Reutte.
Schon damals entstanden viele der später berühmt gewordenen Blätter, aber aus Furcht, nicht verstanden zu werden, hielt K. alles heimlich Gezeichnete ängstlich verborgen. Erst ...